Eine private und ehrenamtliche Initiative von Wilfried Stender

Studentische Projektarbeit zum Eisvogel!

Montag 16 Januar 2017 | Wilfried Stender | Projekte
Rettet den fliegenden Edelstein in Schleswig-Holstein! Eine nicht alltägliche und zudem - erfreuliche Arbeit, von Leonie Scholz, Europa-Universität Flensburg.

Hallo, ich heiße Leonie und ich studiere im 5. Semester Lehramt an der Universität Flensburg Biologie und Englisch. Im Rahmen meines Studiums habe ich im letzten Semester in Biologie einen Kurs belegt, in dem wir uns mit menschlichen Eingriffen in natürliche Lebensprozesse auseinandersetzen sollten. Dafür suchte sich jeder Studierende ein eigenes Thema aus, zu dem er oder sie dann über das gesamte Semester eine Ausarbeitung angefertigt hat.
Schon in meiner Schulzeit bin ich durch meinen Biologielehrer auf den Eisvogel aufmerksam geworden, damals lebte ich noch in Osnabrück. Er war ein begeisterter Naturschützer und hat sich besonders für den Eisvogel engagiert. Zu unseren Abiturprüfungen bekam jeder seiner Schüler eine Feder als Glücksbringer auf einem Stück Pappe, ich erhielt dabei tatsächlich eine winzige Eisvogelfeder, die ich auch immer noch besitze. Also quasi ein Wink mit dem Zaunpfahl. Deshalb war für mich schnell klar, als wir uns für die Projektarbeit ein Thema überlegen sollten, es wäre doch toll herauszufinden, wie es um den Eisvogel hier in Schleswig-Holstein steht und welche Maßnahmen möglicherweise unternommen werden, um die Populationen hier zu stärken. Nach kurzer Internetrecherche stieß ich bereits auf diese Website und Herr Stender zeigte sich direkt bemüht, als ich ihn kontaktierte. Er verwies mich dann zunächst an den Nistkastenbauer Herrn Andritze und an Herrn Frahm. Ich bin dann zunächst im November mit Herrn Andritzke und Herrn Käselau am Wittener See unterwegs gewesen und sie haben mir ihre aufgestellten Nistkästen sowie einen immensen Wurzelteller gezeigt, in dem einige Nisthöhleneingänge sichtbar waren.

Umgestürzter Wurzelteller am Wittensee.

Abbildung 1: umgestürzter Wurzelteller am Wittensee

Die Wahl, diesen Kurs in das Wintersemester zu legen, war für mein Thema leider besonders ungünstig, da im Herbst und Winter natürlich kein Eisvogel sonderlich aktiv ist und leider auch nicht nur umherfliegt, damit ich diesen wundervollen Vogel einmal persönlich zu Gesicht bekomme. Wenigstens haben wir am Wittensee aber seinen Gesang kurz hören können. Anfang Dezember bin ich dann noch zu Herrn Stender gefahren und habe mit ihm Brutplätze des letzten Jahres angeschaut. Er hat mich auf mögliche Gefahren für den Eisvogel hingewiesen und mir vieles von seinen jahrelangen Beobachtungen erzählt. Auch konnte er mir noch einmal neue Sichtweisen auf die Populationsentwicklung bieten und hat mich sogar über einen reißenden Fluss getragen, um mir Nisthöhlen aus nächster Nähe zu zeigen. ;-)

Abbildung 2: Herr Stender trägt mich zu den Nisthöhlen.

Abbildung 2: Herr Stender, der persönliche Fährmann.

Leider bin ich zeitlich nicht mehr dazu gekommen, Herrn Frahm in Wasbek zu besuchen, aber im Telefonat hat er sich überaus bemüht gezeigt und mir angeboten, später einmal mit Schulklassen vorbeizukommen. Meine Ergebnisse habe ich dann im Januar ausgearbeitet und musste sie in einer kurzen Präsentation hochschulintern vorstellen. Dank des großen Engagements meiner „Experten“, war dies überhaupt kein Problem. Die Informationen, die ich von allen Kontaktpersonen erhalten habe, waren so umfassend, dass ich für den doch eher begrenzten Umfang dieser Projektarbeit leider gar nicht alle Aspekte mit einfließen lassen konnte. Ich hätte auch gut und gerne meine Bachelorarbeit zu dem Thema schreiben können. Leider zu spät! Als ich darüber nachgedacht habe, hatte ich die Arbeit schon zu einem anderen Thema begonnen. Vielleicht kann ich die Idee aber für meine Masterarbeit erneut aufgreifen. Es wäre doch toll, eine Unterrichtseinheit über den Eisvogel zu entwickeln, sodass auch bereits die ganz Kleinen (ich werde später in der Grundschule unterrichten) etwas über diese Vogelart erfahren. Und vor allem sehe ich darin eine gute Möglichkeit, die Arbeit all derjenigen zu unterstützen, die sich so aufopfernd für diese Vögel einsetzen. Ich muss sagen, ich war nach den Gesprächen mit Herrn Stender, Herrn Frahm und Herrn Andritzke wahnsinnig begeistert, wie viel sie einerseits fachlich über den Eisvogel wussten, wie sie allerdings auch andererseits so viel Engagement und Herzblut für die Sache gezeigt haben. Es war eine tolle Erfahrung für mich und auch eine sehr gelungene Abwechslung zum Studienalltag, von ihnen zu lernen. Auf jeden Fall werde ich im Frühjahr, wenn es soweit ist, Herrn Frahms Livecam in den Nistkästen im Auge behalten und hoffe, dann auch eine Brut beobachten zu können.

Rettet den fliegenden Edelstein in Schleswig-Holstein! Eine nicht alltägliche und zudem - erfreuliche Arbeit, von Leonie Scholz, Europa-Universität Flensburg.
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