Eine private und ehrenamtliche Initiative von Wilfried Stender

Stefan aus Baden-Württemberg informiert erneut

Dienstag 16 Mai 2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

auch ich habe mich wieder für die diesjährige Eisvogelbrutsaison bereit gemacht und möchte Ihnen hiermit gerne über meine Eisvogelbeobachtungen berichten. Da ich im Augenblick noch ein Berufliches Gymnasium besuche, war es mir leider nicht möglich aufgrund der schriftlichen Prüfungen den Beginn der Eisvogelsaison zu dokumentieren. Aber trotz allem habe ich in den letzten Wochen schon sehr viel beobachten können, das ich Ihnen jetzt berichten kann!

Eisvogelpaar_Fotograf Stefan Schmitt.

Am 7.4.2017 konnte ich zum ersten Mal ein Männchen an der alljährlich benutzten Brutwand beobachten. Auch in den folgenden Tagen war immer wieder das Männchen an der Wand anwesend, doch ein wichtiger Bestandteil fehlte, sie ahnen es womöglich: Ein Weibchen. Erst knapp eine Woche später am 13.4.2017 war es dann soweit, und ich konnte das erste Weibchen an dieser Wand beobachten. Hierbei wurde eins schon deutlich: Es hat ein ,,Weibchenwechsel“ gegeben, denn das letztjährige Weibchen mit knallorangener Unterschnabelbasis wurde durch ein nicht weniger schönes Weibchen mit etwas blasserem Gefieder ersetzt. Wie auch schon Herr Stender auf seiner Website: http://schwentine-eisvogel.info/ berichtete, hat auch das Weibchen bei mir eine verkürzte Unterschnabelbasis.  

Eisvogelweibchen_Fotograf Stefan Schmitt.

Doch auch nach dieser Beobachtung war weiterhin eine sehr geringe Aktivität zu beobachten. Ein Grund dafür sind sicherlich die langanhaltenden Störungen, die von einer Baustelle direkt über der Wand ausgehen. Trotz aller Störungen hielten sich die Eisvögel zunächst noch an der Wand auf. Allerdings mit wenigen Aufenthalten und Arbeiten in den letztjährigen Röhren.

Eisvogelmännchen_Fotograf Stefan Schmitt.

Anlass genug, um mich an der Elsenz nach einer weiteren möglichen Brutstätte Ausschau zu halten -mit Erfolg-. Denn durch Zufall konnte ich flussabwärts der Brutwand beide Eisvögel durch lautstarke Rufe an einer unscheinbaren mit Unkraut bedeckten am Wasser liegenden Lehmwand beobachten. Meine Freude war riesig, als ich durch mein Fernglas schaute und gleich zwei Röhreneingänge sehen konnte. Die eine Röhre wurde vermutlich schon vor einiger Zeit angelegt, die andere hingegen ist frisch und neu angelegt. Als ich am 15.4.2017 diese neue Wand registrieren konnte, war ich mir ziemlich sicher, dass nach den letzten Jahren nun diese als neue Brutstätte von den Eisvögeln genutzt wird. Doch ich hatte mich zu früh gefreut, denn eine Woche später war dort keine Eisvogelaktivität mehr zu beobachten. Jetzt hielten sie sich erneut an der alten Brutstätte auf. Ein Grund für den erneuten Wechsel könnte darin liegen, dass der Bau der Röhre durch sich in der Wand befindende Wurzeln oder Steine von den Eisvögel nicht fortgesetzt werden konnte. An der alten Brutwand wurde aber in der folgenden Zeit intensiv an beiden Röhren gearbeitet. Am 23.4.2017 konnte ich, sehr spät, meine erste Balzgeschenkübergabe beobachten. In den folgenden Tagen fanden dann erneut sehr viele Balzgeschenkübergaben sowie Paarungen statt. Immer wieder fliegt ein dritter Eisvogel in das Revier und liefert sich dadurch oft wilde und laute Verfolgungsjagden mit den Reviervögeln. Aktuell sind die beiden Eisvögel mit dem Bebrüten der Eier beschäftigt. Ende Mai wird es dann für die beiden Elternteile sehr anstrengend, denn in diesem Zeitraum sollten die Jungen dann geschlüpft sein.

Mit freundlichen Grüßen aus Baden-Württemberg

Stefan

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