Eine private und ehrenamtliche Initiative von Wilfried Stender

Stefan und die Eisvögel aus Meckesheim (Baden-Württemberg) 2015!

Dienstag 31 März 2015

Hallo Eisvogelfreundinnen, hallo Eisvogelfreunde!

Stefan und seine Eisvögel, 2015.

Ich habe erfreuliches zu berichten. Gestern befestigte ich das Tarnnetz, welches ich nun vorhabe dauerhaft dort zu postieren und keine 5 Minuten später als mein Unterstand fertig eingerichtet war. Flog ein Männchen die Wand an.

Stefan und seine Eisvögel, 2015.

Ich war zunächst sehr froh den fliegenden Diamanten wieder zu sehen, doch meine Freude wurde noch größer, als das Männchen sich an der letztjährigen Brutröhre zu schaffen machte und etliche male in die Röhre hinein flog, nun hoffe ich, dass auch dieses Jahr wieder die Röhre von dem Eisvogelpaar angenommen wird. Das Weibchen konnte ich noch nicht beobachten aber ich denke mal in den nächsten Tagen wird sich das ändern. Ich halte euch weiter auf dem Laufenden.

Stefan und seine Eisvögel, 2015.

Ich wollte euch über meine aktuell beobachteten Eisvogelaktivitäten im März informieren. Am 28.2.2015 konnte ich zum ersten Mal einen Eisvogel und zwar das Männchen, an der Wand bzw. in der Röhre beobachten. Das Männchen zeigte ein mir noch unbekanntes Verhalten. Er flog von einem Ast auf und blieb dann im Flug, also flügelschlagend vor der Röhre stehen, dieses Verhalten zeigte das Männchen  auch an anderen Teilen der Brutwand, selbst da wo noch keine Röhre vorhanden war. Das Männchen flog sogar einmal gegen die Erdwand, vermutlich um zu überprüfen, welche Festigkeit die Wand hat. Mit diesem Verhalten sucht er womöglich nach einem anderen ebenfalls gut geeigneten Platz für eine mögliche neue Röhre. Das Weibchen konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht an der Wand beobachten. Vorwegzunehmen ist jedoch, dass die ,,alte'’ Brutröhre wieder benutzt wird und die Eisvögel keine neue Röhre angelegt haben.

Stefan und seine Eisvögel, 2015.

Am 3.3.2015 konnte ich zum ersten Mal beide Eisvögel an der Wand beobachten. Es beginnt sozusagen die ,,Kennenlernphase’’. Die beiden Eisvögel sind jedoch eher noch auf sich gerichtet, es gibt noch keine langen Phasen, in denen sich beide zusammen vor der Wand aufhalten. Jedoch gibt ist eine erste Kommunikation zwischen den Beiden zu verzeichnen, die jedoch noch nicht intensiv und laut geführt wird. Die Röhre welche 2013 und 2014 schon benutzt wurde, ist sauber. Die restlichen Spuren der letzten Brutsaison am Ausgang der Röhre sind mit frischer Erde überdeckt, nachdem ich im November die Brutröhre versuchte, so gut wie möglich zu reinigen. 

Stefan und seine Eisvögel, 2015.

Während meiner Beobachtungen am 15.3. und am 21.3.2015 ist zu vernehmen, dass die Aufenthaltszeiten an der Wand und in der Röhre länger werden. Ist der eine Eisvogel in der Röhre, wartet der andere geduldig vor der Wand. Fliegt der Eisvogel aus der Röhre, fliegt der andere in die Röhre. Dieses Verhalten ist nun regelmäßig an der Wand zu beobachten. Ebenfalls haben das Weibchen und das Männchen immer wieder Dreckspritzer an der Schnabelspitze, was darauf zurückzuführen ist, dass sie die Röhre fleißig auf Vordermann bringen. Auch die Kommunikation wird intensiver und lauter. Auffällig ist, dass mit dem Anfliegen des einen Eisvogels an der Wand, der andere, welcher zuvor alleine vor der Wand saß, in die Röhre ,,flüchtet’’. Bei jedem Anfliegen ist es immer der selbe charakterisierende Ablauf. Zuerst begutachtet der Eisvogel sein Umfeld auf das Genauste. Fühlt er sich wohl beginnt er sich ausgiebig zu putzen, was schonmal gut eine Stunde in Anspruch nehmen kann. Er vergisst jedoch nie zwischen seinem Putzen das Umfeld genauestens zu beobachten, jede kleinste Veränderung nimmt er wahr. Deshalb ist es sehr wichtig ausreichend getarnt zu sein. 

Stefan und seine Eisvögel, 2015.

Am 28.3.2015 dann die erfreuliche Beobachtung. Gegen 11.00 Uhr konnte ich eine Paarung der beiden Eisvögel beobachten. Sie dauerte ungefähr 10 Sekunden und war für mich sehr überraschend. Das Männchen kam aus der Röhre geflogen. Das Weibchen saß vor der Wand. Kurz darauf fand eine kurze lautstarke Kommunikation statt, ehe das Männchen von seinem Ast auf das Weibchen zu flog und die beiden sich paarten. Nach dieser Beobachtung liegt es nahe, dass bald die nächste ,,Phase’’ eintreten wird, nämlich die Eiablage. Die Störungen, die letztes Jahr von den Anglern verursacht wurden, sind fast gänzlich zurück gegangen. Grund für diesen Erfolg ist, dass für diesen Bereich keine Anglerkarten mehr für nicht ortskundige ausgegeben werden. Jedoch fanden während meiner Beobachtung 2 kleine Störungen satt, die durch Müllsammler verursacht wurden. Zu meinem beruhigen, kamen die Eisvögel jedoch immer wieder kurz nach diesen beiden Störungen an die Wand geflogen, als ob es ihnen nichts ausgemacht hatte. Trotzdem sollten diese Störungen nicht zur Gewohnheit werden, denn diese Störungen könnten fatale Folgen nach sich ziehen.

In den folgenden Tagen werde ich wieder in mein Revier gehen, da bei uns jetzt 2 Wochen Osterferien sind, habe ich wieder Zeit, um mich mit voller Freude und Elan den Eisvögeln hinzugeben. Solange das Wetter mitmacht. 

Stefan

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