Eine private und ehrenamtliche Initiative von Wilfried Stender

Stefan aus Meckesheim, berichtet im Oktober 2017

Dienstag 03 Oktober 2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Eisvogelsaison ist nun (fast) vorüber und ich möchte Ihnen im folgenden erzählen, wie die restliche Eisvogelsaison bei mir verlaufen ist. Wie ich Ende April bereits berichtet habe, hatten die Eisvögel  dieses Jahr keinen leichten Stand. Eine lärmende Baustelle direkt oberhalb der ,,alljährlichen Brutwand’’ und regelmäßige Eindringlinge, die als potentielle Gefahr für die Eier immer wieder vertrieben werden mussten, sorgten immer wieder für langanhaltende Störungen.

Stefan aus Meckesheim berichtet erneut

Die Eisvögel ließen sich zunächst durch die Baustelle nicht verdrängen.

Um es vorweg zu nehmen: Die Eisvögel brüteten weder an der ,,alljährlichen Brutwand’’ noch an der von mir neu entdeckten Brutwand (siehe dazu Bericht: Stefan aus Baden-Württemberg informiert erneut).

Rückblickend war der Anfang doch eigentlich so vielversprechend: Trotz des vielen Lärms der Baustelle waren die Eisvögel Ende April -relativ spät- mit dem Bebrüten der Eier beschäftigt.

Zumindest ließen diverse Brutröhrenwechsel darauf schließen (10.5 + 14.5.2017).

Stefan aus Meckesheim berichtet erneut

Die beiden Weibchen im Vergleich

Ab dem 20.Mai waren dann aber keine Eisvögel mehr an der Wand zu beobachten. Erst am 25./26.Mai war das Männchen wieder an der Brutwand zu beobachten. Allerdings saß es sehr lange rufend vor der Brutwand ohne ein einziges Mal in die Brutröhre zu fliegen. Das Weibchen war während dieser gesamten Zeit nicht mehr an der Wand zu beobachten. Mit der Hoffnung die Eisvögel an einem anderen Standort zu finden, ging ich diverse Elsenzabschnitte ab. Dabei konnte ich einen fliegenden Eisvogel mit vermutlich einem Fisch im Schnabel beobachten. Allerdings ist mir das Flugziel des Eisvogels bis heute unbekannt. Dies zeigt einmal mehr, wie schwer es tatsächlich ist neue Standorte der Eisvögel ausfindig zu machen. Anfang September war ich dann mit dem Säubern der ,,alljährlichen Brutwand’’ unterhalb der Baustelle beschäftigt, um diese für die Brutsaison 2018 herzurichten. Während meiner Arbeit konnte ich sogar 2 Eisvögel im Umfeld der Wand beobachten. Also immerhin sind die Eisvögel noch da !

Ich erhoffte mir, durch das Einsehen in die Brutröhre und das anschließende Säubern, nähere Infos zur abrupt abnehmenden Eisvogelaktivität Ende Mai zu bekommen. Hat ein Fressfeind die Brutröhre aufgebrochen? Oder einer der häufigen Eindringlinge das Gelege zerstört? (Bereits 2016 beobachtet) Sind am Boden noch Eierschalen zu finden?

Leider konnte keine dieser Fragen beantwortet werden, da sich in dieser Brutröhre zu meiner Überraschung vermutlich eine Familie Hausmäuse eingenistet hat, die alle (7-8 Stück) beim Versuch die Röhre zu säubern heraussprangen. Haben diese die Eisvögel vertrieben?  

 Zudem bleibt äußerst fraglich, ob die Röhre jetzt überhaupt noch von Eisvögeln genutzt werden kann. Zum Glück befindet sich nebenan noch eine ältere Brutröhre, ob diese auch ähnliche Bewohner hat? Prinzipiell ist die Wand nach meinen Arbeiten trotzdem für die Eisvögel nächstes Jahr weiterhin nutzbar und auch wenn diese Wand nächstes Jahr nicht benutzt werden sollte, so steht ja noch der andere Standort, wie zuvor berichtet, zur Verfügung.

Erfreulich ist, dass ich auch bei mir im Ort in Meckesheim immer wieder Eisvögel beobachten konnte. Deshalb machte ich mich Ende September am örtlichen Gewässer -der Lobbach- auf die Suche nach potentiellen Brutwänden. Durch diverse Tipps des örtlichen Angelvereins konnte ich eine Brutwand finden, an der vermutlich bereits 2 Brutröhren existieren. Den Eisvogel konnte ich zudem an diesem Standort beobachten.

Deshalb lassen Sie mich am Ende doch einen positiven Ausblick auf die nächste Saison werfen: Wenn der Winter den Eisvögeln keinen Strich durch die Rechnung macht, dann stehen die Chancen für 2 Bruten in 2 unabhängigen Revieren nicht schlecht. 

In diesem Sinne werde ich Ihnen weiterhin berichten.

Ihr Stefan

aus Meckesheim

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